Denkmal der Kinder von Lidice

 

 

Unsere Exkursion nach Lidice (Mittwoch, 26.09.2012)


Historischer Hintergrund: Lidice als Racheakt und Vergeltungsmaßnahme


Grundlegend lässt sich sagen, dass die Vergeltungsmaßnahme der Zerstörung Lidices 1941 mit einer massiven Einschüchterungswelle des Reichsprotektors Heydrich begann. Unter dem Namen des Nationalsozialist Heydrich, der auch große Verantwortung für den Holocaust trug, wurden ca.5000 antifaschistische Widerstandskämpfer verhaftet. Auf den Reichsprotektor wurde am 27.05.1942 ein Attentat, unter dem Namen „Operation Anthropoid“, durch die zwei Tschechen Jan Kubiš und Josef Gabčik, ausgeübt. Am 04.06.1942 starb Heydrich an den Folgen der Verletzungen. Die Entscheidung den Reichsprotektor Heydrich zu stoppen und die „Operation Anthropoid“ durchzuführen wurde durch die tschechoslowakische Exilregierung in London getroffen. Staatspräsident Edvard Beneš unterstütze die Attentatspläne durch 160 tschechoslowakische Fallschirmagenten. Am 29.12.1941 entsandte er drei Fallschirmspringergruppen über Böhmen mit der Intention eine Funkstation von London nach Ležáky einzurichten. Obwohl dieser Plan gelang wurden die Fallschirmspringer in einer Prager Kirche von der Gestapo ausgemacht und durch eine SS-Einheit umzingelt. Nach einigen Tagen der Belagerung erschossen sich die Agenten schließlich am 18.06.1942. Auf Grund eines Verrates gelang es den Nationalsozialisten nichtsdestotrotz die Funkstation zu zerstören und den Ort Ležáky dem Erdboden gleich zu machen, nachdem 42 Bewohner abtransportiert und die Erwachsenen in Pardubice erschossen wurden. Unter den Reihen der Nationalsozialisten entstand die Behauptung, dass die beiden Attentäter eine Verbindung zu Lidice hatten, sodass Lidice als Ziel einer weiteren Terrorwelle gewählt wurde. Obwohl sich diese Behauptung schon vor der Vernichtung Lidices als falsch bewährte, blieb der Ort trotzdem Ziel des Racheaktes. Dies lässt sich damit begründen, dass Lidice zwischen Prag und einer Stadt lag, in der Aufstände durch Rebellen verursacht wurden.

Am 09.06.1942 wurde Lidice, das damals der Wohnort von 503 Menschen war, von Mitgliedern der Schutzstaffel (SS) und der Gestapo umzingelt. Zuerst wurden die Dorfbewohner auf einem Platz zusammengetrieben. Während die Männer auf den Hof der Familie Horák am nächsten Morgen ab sieben Uhr erschossen wurden, brachte man Frauen und Kinder in den benachbarten Ort Kladno in der Turnhalle einer Schule unter. Die Frauen und Kinder wurden nach drei Tagen, unter ungeheurem Lärm, auf Grund der weinenden und schreienden Kinder und Mütter, gewaltsam voneinander getrennt.

Der Hof der Familie Horák wurde gewählt, da die Familie angeblich eine Beziehung zu den Attentätern hatte, da dem Sohn die Mitgliedschaft in einer tschechischen Armee in Großbritannien nachgesagt wurde. Somit wurde die Intention der Rache unterstrichen. Außerdem wurden die Männer von Schlächtern aus Halle an der Saale umgebracht, da dies der Geburtsort von Reinhard Heydrich war. Im Verlauf des 10.06.1942 wurden 173 Männer erschossen, die später in einem Massengrab beerdigt wurden. Ebenfalls am 10.06.1942 wurde Lidice dem Erdboden gleich gemacht, sodass der frühere Ort heute nur noch eine Grünfläche ist.

Das weitere Schicksal der Frauen und Kinder wurde durch Konzentrationslager geprägt. Nur neun Kinder wurden zur Germanisierung ausgewählt und von deutschen Familien adoptiert. Außerdem wurden einige der jüngsten Kinder in ein deutsches Kinderheim in Prag oder eine Säuglingsanstalt gebracht, wo jedoch auch sechs Kinder starben. Die von ihren Müttern getrennten Kinder wurden von Kladno aus nach Lodz gebracht, wo sie drei Wochen in einem Sammellager in Ungewissheit verharrten. In Chelmo angekommen wurden 82 Kinder dazu aufgefordert ein Bad zu nehmen, dazu sollten sie sich bis auf ihre Unterwäsche ausziehen und Seife und ein Handtuch mitnehmen. Nachdem sie in einen speziell präparierten Lastkraftwagen geführt wurden, wurden sie innerhalb von acht Minuten vergast. Außerdem wurden am 12.06 die Frauen in das Konzentrationslager in Ravensbrück gebracht.

Bis zum Juni 1942 starben 82 Kinder aus Lidice und 11 aus Ležáky im Vernichtungslager in Chelmo. Für die jungen Opfer wurde später ein Denkmal errichtet. Ab 1949 konnten die Überlebenden dieser Tragödie den neu errichteten Ort nahe dem alten Lidice beziehen. Hier wurde für jeden Überlebenden, ob Waise oder Frau, ein eigenes Haus erbaut.

 

Unser Tagesablauf:

Wir sind um acht Uhr morgens von dem tschechischen Gymnasium losgefahren und sind ca. um halb zehn in Lidice angekommen. Als wir uns auf dem Vorhof sammelten wurden wir in eine deutsche und eine tschechische Gruppe aufgeteilt. Die Tschechen besuchten zuerst das Museum und wir besichtigten zuerst den ehemaligen Ort Lidice mit einer deutsch sprechenden Führerin. Unser erster Stopp war das Massengrab, wo nach dem Schicksalstag die erschossenen Männer beerdigt wurden. Dort erzählte uns die Führerin, dass nach einer Überlieferung dieses Grab nur dadurch gefunden wurde, da Pferde nicht das darauf liegende Feld passieren wollte, da sie den Kalk, mit dem die Leichname zur Desinfektion überstreut wurden, widerten. Danach sahen wir noch das Denkmal der Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg und den einzigen Baum, der die Zerstörung und die Brände überlebte. Daraufhin gelangten wir zum rekonstruierten Grundriss der Kirche, von wo aus wir weiter zum Grundriss der Schule gingen. Dort erzählte unsere Führerin, dass hier die Frauen und Kinder hingebrachte wurden, um3 Tage bis zum Abtransport zu warten Außerdem wird durch Dokumente überliefert, dass die Schule eines der ersten Gebäude mit einer Zentralheizung war, was auch den guten Entwicklungsstand des früheren Dorfes verdeutlicht. In Nähe der rekonstruierten Grundrisse der Schule stand außerdem eine der drei Statuen, die in Lidice zum Gedenken aufgestellt wurden. Die Statue zeigt eine weinende Frau mit einem Kind. Auf unserem Rückweg konnten wir auch noch den alten und neuen Friedhof von Lidice sehen, da der Friedhof von Neu-Lidice auf dem Platz des alten Friedhofs errichtet wurde. Allerdings wurden bei der Zerstörung von Lidice sämtliche Grabsteine entfernt und zum Bau von deutschen Gebäuden verwendet.

Danach besuchten wir die Kinderstatuengruppe, die 42 Mädchen und 40 Jungen zeigt. Jede Statue hat einen einzigartigen Ausdruck von Trauer und Schmerz. Die Statuen sind jedoch nicht nach dem originalen Aussehen der Kinder erschaffen worden, um den Müttern und Angehörigen kein zusätzliches Leid durch die Erinnerung an den Tod der Kinder zuzufügen. Das Denkmal wurde von Prof. Marie Uchytilová erstellt und ist generell als Denkmal für die Kinderopfer des zweiten Weltkrieges gedacht. Die Künstlerin verbrachte mit der Herstellung ihres Werkes 2 Jahrzehnte. Die Fertigstellung konnte sie aber nie erleben, da sie 1989 an einem Herzinfarkt verstarb. Einige der Besucher der Gedenkstätte bringen Spielzeuge und Stofftiere mit und legen sie vor die Statuen, um den Kindern eine Ehre zu erweisen.


Lidice unvergessen:

Um Lidice unvergessen zu machen, wurden einige Gemeinden, Straßen und Plätze auf allen Kontinenten nach Lidice umbenannt. Außerdem war es auch eine Ehre, die neugeborene Tochter Lidice zu nennen. Lidice bekam auch Anerkennung durch die Teilnahme anderer Länder am Rosengarten.

Der englische Vorsitzende des Vereins „Lidice shall live“, Barnett Stross hatte die Idee des Rosengartens. Der Park wurde 1945 gegründet und erhielt von knapp 30 Staaten Rosensträucher als Geschenk. Im Garten „Freundschaft & Frieden“ sind außerdem Wappen von anderen vernichteten Gemeinden, wie z.B. Nagasaki und Hiroshima, vorzufinden.

 

Das Museum:

Bevor wir den Museumsrundgang starteten sammelte sich unsre Gruppe in einem kleinen Raum. Dort konnten wir auf drei verschiedenen Leinwände Filmsequenzen mitverfolgen. Obwohl diese Sequenzen lediglich durch Geräusche und nicht durch Sprachanteile unterlegt waren, hatte der Film, der Lidice vor und nach der Zerstörung darstellte, einen erschütternden Effekt.

Unter dem Eindruck, den dieser auf uns gemacht hat, besuchten wir nun den zweiten Teil des Museums. Während dem Rundgang durch das Museum konnten wir Einblicke in die tragischen Geschehnisse des 09.06.1942 erhalten. Durch Lichtbilder der getöteten Männer und der zerstörten Gemeinde, wurde das Ziel verfolgt, dass Lidice unvergessen bleibt. Die Schwarz-Weiß Fotografien lösten in uns starke Emotionen aus, da es ein beklemmendes Gefühl ist, Bilder von toten Menschen zu sehen und zu wissen, dass diese grundlos ermordet wurden. Außerdem konnten wir verschiedene original erhaltene Filmausschnitte und zum Teil auch Interviews mitverfolgen, die auf die Wände des Ausstellungsraumes projiziert wurden. Doch in dem Museum wurden nicht nur Fotos und Filme gezeigt, die Ausstellung wurde auch durch verschiedene Gegenstände (aus dem Alltag der Menschen) der vernichteten Gemeinde vervollständigt. Außerdem wurden auch verschieden politischen Plakate des deutschen Reiches zur Zeit des Nationalsozialsozialismus ausgestellt. Neben den Bildern von den Erwachsenen konnten wir auch Bilder und Informationen von den Kindern aus Lidice sehen. So gab es zum Beispiel ein Klassenfoto, das nur kurz vor der tragischen Zerstörung Lidices aufgenommen wurde. Auch spätere Briefe der Kinder aus den Konzentrationslagern an ihre Verwandten wurden in einem separaten Raum vorgelesen und ebenfalls an die Wand projiziert. Doch es wurden nicht nur die ehemaligen Dorfbewohner vorgestellt, sondern auch einigen deutsche Persönlichkeiten und deren Intentionen. So konnten wir vor allem auch etwas über den Reichsprotektoren Heydrich erfahren.


Interview mit Vaclav Zelenka:

Nach der Besichtigung Lidices gingen wir nach Neu-Lidice in die Galerie, wo bereits die tschechische Gruppe und Herr Václav Zelenka auf uns warteten. Dort begann er uns von seinem Leben zu erzählen. Seine Geschichte begann mit der völligen Zerstörung Lidices, bei der er etwa vier Jahre alt war. Da er der „germanischen Rasse“ ähnlich sah, wurde er mit zwei anderen Mädchen ausgewählt um germanisiert zu werden. Zuerst schilderte er uns seine geringen Erinnerungen an den tragischen Tag: so er erinnerte sich zum Beispiel daran, wie die Dorfbewohner aus ihren Häusern getrieben wurden und ihre Wertsachen mitbringen sollten, wie z.B. Geld und Schmuck. Dann wurden sie durchs Dorf geführt und wurden am Horák Gutshof von ihren Familien getrennt. Alle Jungs, die älter als 15 Jahre waren, mussten in Lidice bei den Männern bleiben, die nachher erschossen wurden und alle Mädchen, die älter als 16 Jahre waren, mussten ebenfalls bei den Frauen bleiben, welche später ins KZ abtransportiert wurden. Alle Kinder die älter als ein Jahr waren, wurden nach Lodz gebracht. In der Schule angekommen, mussten sie ihre wertvollen Gegenstände uns schliefen dort für drei Tage lediglich auf Strohsäcken. Nach diesen drei Tagen und Nächten wurden die Kinder dann von den Müttern getrennt. Während dieser ganzen Zeit und auch anschließend noch sowohl im KZ als auch auf dem Weg dorthin, wurde den Gefangenen verboten sich auf Tschechisch zu unterhalten. Auch Herr Zelenka, der von den andern getrennt nach Deutschland gebracht wurde, durfte nicht tschechisch reden und wurde zur deutschen Sprache gezwungen. Er kam in eine Familie, die in der Nähe Dresdens und musste den deutschen Namen Rolf Wagner annehmen. In seinem neuen Heimatort überlebte er auch einen totalen Luftangriff auf Dresden. Bis 1947 blieb er in seiner „neuen Familie“ in Dresden. Im Mai des gleichen Jahres kehrte er nach Tschechien zurück. Dort traf er auch wieder auf seine Mutter, die die Jahre im KZ-Lager überlebt hatte. 1951 zog er nach Neu Lidice.

Nachdem er mit Erzählen fertig war, durften wir ihm Fragen stellen. Hier ein Ausschnitt aus unserem Interview mit Herrn Zelenka:


Frage:„ Wie war es im Kinderlager?“

Zelenka:„Wir wurden dort gedrillt Deutsch zu lernen, hatten dafür aber recht gute Lebensbedingungen, in Österreich war es dafür schlimmer. Aber heute verstehe ich nur noch wenig deutsch.“

Frage:„Wie wurde das Männergrab gefunden?“

Zelenka:„Dort wo heute die Gedenkstätte steht, wurde früher Getreide angebaut und um diese zu bestellen wurden Pferde benötigt. Allerdings wollten diese nicht über die Stelle laufen, an der die Leichname begraben wurden. Man vermutet, dass sie das Kalk gewidert haben, welches zur Desinfektion der Leichname vor dem Begraben darüber gestreut wurde. Aber das Grab wurde nie geöffnet.“

Frage:„Wie waren die Adoptiveltern?“

Zelenka:„Also man konnte sich eigentlich nicht beschweren, der Vater war sehr nett zu mir, allerdings war meine Adoptivmutter eine Hexe.“

Frage: „Wie war das Wiedertreffen mit Ihrer Mutter nach dem Krieg?“

Zelenka: „Nun, ich konnte mich nicht wirklich an meine Mutter erinnern, da ich ja erst vier Jahre alt war, als ich von ihr getrennt wurde. Doch in Träumen und in Erinnerung hatte ich eine Frau im grünen Kleid und nachdem ich mit meiner Mutter geredet hatte, erzählte sie mir, dass sie früher oft grüne Kleider getragen hatte.“

Frage:„Haben Sie ihren Adoptivvater noch einmal getroffen?“

Zelenka: „Sie haben sich an unserem Jahrestag, also der Tag an dem ich in die Familie aufgenommen wurde, mit einem Brief gemeldet. Daraufhin lud ich sie zu mir ein, allerdings teilten sie mir leider mit, dass sie schon zu alt für die Reise seien und deswegen nicht kommen würden. Einige Jahre später jedoch, als mein Adoptivvater an Krebs verstorben war, meldete sich meine Adoptivmutter erneut per Brief um mir dies mitzuteilen und um mich zu besuchen. Allerdings musste ich sie schriftlich, also per Brief, zu mir einladen, da sie sonst nicht nach Tschechien hätte einreisen dürfen. Als sie dann kam, wurde sie von der Polizei zu mir gebracht und verbrachte zwei Wochen hier. Ich war aber auch froh, als sie wieder weg war.

Frage:„Wie war es für sie hierhin zurück zu kehren?“

Zelenka:„Nun ja, ich war ein neunjähriger Junge, der nichts hatte, aber einige Verwandte halfen mir. Außerdem nimmt man ja als Kind alles anders auf.“

Frage:„Wie war die Erziehung in Deutschland?“

Zelenka: „Ich wurde dazu gezwungen alle Traditionen und Bräuche zu lernen.“

Frage:„Wie ist ihre Beziehung zu den Bekannten aus ihrer Kindheit in Deutschland?

Zelenka:„Ich habe über Jahre Freundschaften in Westberlin und Bremen aufrecht erhalten und wir haben uns hin und wieder getroffen.“

Frage:„Wie war es für Sie in der kommunistischen Zeit?“

Zelenka:„Ich habe schon damals immer gesagt, was ich dachte und wollte. Z.B. fand ich auch die Okkupation der Sowjetunion nicht gut und habe dies auch so geäußert. Die heutige Politik finde ich allerdings eine Schweinerei.“

Frage:„Konnten Sie nach Ihrer Rückkehr wieder tschechisch?“

Zelenka:„In Deutschland war ich der „Tscheche“ und wieder zurück in Tschechien, war ich der „Deutsche“.“

Frage:„Wie war Ihre Beziehung zur deutschen Familie?“

Zelenka:„Die Familie wusste gar nicht, dass meine Heimat, Lidice, zerstört worden war. Aber sonst haben sie mich herzlich in die Familie aufgenommen, auch wenn die Mutter oft ziemlich böse war und mich geschimpft hat.“

Frage:„Wie erlebten Sie die Wiedervereinigung Deutschlands am 3.Oktober?

Zelenka:„Zu dieser Zeit war ich in Bremen und dort war eine große Demonstration gegen die Wiedervereinigung, an der junge bis mittelalte Leute teilnahmen.“

Frage:„Haben Sie erzählt, dass Sie in Deutschland gelebt haben, nachdem Sie zurückgekehrt sind?“

Zelenka:„Nicht jedem. Wer allerdings Interesse hatte oder mir näher stand, dem erzählte ich meine Geschichte. Einige meiner Freunde haben Witze über mich gemacht, wegen meiner deutschen Mutter, die mich besucht hatte.“

Frage:„Haben Sie den Film „Lidice“ gesehen?“

Zelenka:„Nein, habe ich nicht, aber die Bewohner von Neu Lidice, die ihn gesehen haben und mir davon berichtet haben, meinten, dass ihnen der Film gar nicht gefallen hat und er nicht authentisch ist.

Frage:„Wohnen Sie immer noch in Lidice und was bedeutet es jetzt für Sie, wo Sie wissen, was alles passiert ist?“

Zelenka:„Ja, ich lebe noch hier. Mittlerweile habe ich sogar 6 Enkelkinder.“

 

Abschließendes Resümee:

Insgesamt erhielten wir erschütternde Einblicke in die Geschichte eines kleinen tschechischen Dorfes, das grundlos zerstört wurde. Dabei wurden uns, nicht zuletzt dank unserer Führerin, die den Rundgang äußerst interessant gestaltete, verschiedene Aspekte der Tragödie nähergebracht. Doch uns wurde auch verdeutlicht, dass wir uns selbst keine Vorwürfe für die Taten unsrer Vorfahren machen sollten, sondern dass wir einfach nur durch unser Interesse dazu beitragen, dass sich so etwas nicht wiederholt und Lidice unvergessen bleibt. Dadurch, dass in dem Museum so viele persönliche Gegenstände, und vor allem auch die Lichtbilder, ausgestellt wurden, konnte man einen nahen persönlichen Bezug zu dem Ereignis aufbauen, der nicht nur auf objektiven Fakten beruhte. Infolgedessen waren wir alle sehr bedrückt, durch die am Tag erhaltenen Einblicke unbegründete Vergeltungsakte des NS-Regimes. Insgesamt war es für uns alle ein interessanter und bereichernder Ausflug.


Von: Selina Magenheimer, Ann-Kathrin Venz