Die Zeit vom 01. – 30. September

Der Wegbereiter einer Massenausreise

Welchem Druck gaben die Grenzen nach? Wieso dauerte es fast einen Monat bis die DDR-Flüchtlinge auch aus Prag offiziell ausreisen durften? Welche Umstände begleiteten sie?

Bereits am 01. September 1989 wurde eine Massenausreise von 20.000 DDR-Bürgern in den Westen aus Ungarn erwartet. Ein Bericht, der an diesem Tag in der Rhein-Zeitung veröffentlicht wurde, zeigt, dass die BRD für einen derartigen Ansturm vorbereitet war. Nach einem Gespräch zwischen dem SPD-Bundestagsabgeordneten Karsten Voigt und dem ungarischen Parteivorsitzenden Rezsö Nyers wurde den DDR-Bürgern eine Ausreise aus Ungarn nach Westdeutschland bestätigt. In den nächsten Tagen machten sich einige der Bürger schon aus der DDR auf und flohen Richtung Ungarn und Österreich.[1] Hier trafen sie auf große Unterstützung seitens der Bevölkerung, die ihnen ebenfalls in Deutschland entgegen kam. So wurden ihnen beispielsweise Arbeitsstellen, Wohnungen, Kleider und Nahrung angeboten.[2] Um überhaupt in der BRD einreisen zu können, öffnete Ungarn am 11. September die Grenzen. Ein bisher bestehendes Abkommen zwischen Ungarn und der DDR wurde somit gebrochen, das festgelegt hatte, dass ohne Genehmigung des jeweiligen Landes keine Ausreise in den Westen erfolgen durfte. Der Bundeskanzler der BRD, Helmut Kohl, reagierte auf dieses Phänomen wohlwollend, er formulierte es mit den Worten, es sei eine „Entscheidung der Menschlichkeit und der europäischen Solidarität“[3]. Die DDR sah dieses Entgegenkommen jedoch als „direkte Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR“[4] Ebenso äußerte die marxistisch und leninistisch geprägte SED[5] Kritik an der Entscheidung der Bundesregierung. Die ersten Flüchtlinge kamen am 11. September in Westdeutschland an, meist junge Paare, die die Flucht spontan im Urlaub geplant hatten und oftmals Familienmitglieder zurücklassen mussten. Doch die Hoffnung, eine Familienzusammenführung im Westen zu erleben, gaben sie nie auf. Aber auch Menschen, die seit Jahren schon beabsichtigten aus dem Osten zu fliehen, nutzten ihre Chance.
Was trieb sie dazu? Die ineffektive Planwirtschaft im Osten, die keinen guten Boden für ein tragbares Leben bot, ließ die Bundesrepublik Deutschland mit ihrem marktwirtschaftlichen System als Ort der Freiheit und Entfaltung erscheinen. Sie sahen sie als die Heimat ihrer Zukunft. Bereits drei Tage später war die Zahl der Flüchtlinge auf 23.000 angestiegen. Diese Zahl variierte jedoch, da bei den Registrierungen Fehler unterlaufen konnten. Ihre Ankunft wurde erleichtert durch Hilfsorganisationen und durch die bereitgestellten Unterkünfte bei Freunden und Bekannten. Für diejenigen, die dieses Glück nicht hatten, standen Zeltstädte zur Verfügung.[6]

Am 12. September 1989 brachen viele auch aus der Prager Botschaft auf, die dort schon seit Wochen verharrten, ebenfalls mit dem Ziel Westdeutschland vor Augen. Ein Gespräch mit Dieter Kastrup, Leiter der politischen Abteilung im auswärtigem Amt, und Wolfgang Vogel, DDR-Rechtsanwalt, beeinflusste jedoch ihren Entschluss zu fliehen. Denn ihnen wurde „Straffreiheit, Rückkehr an den alten Arbeitsplatz sowie anwaltliche Betreuung bei Ausreiseanträgen“ [7] versichert. Ende des Monats wurde dieses Versprechen erweitert, Vogel gab ihnen die Sicherheit, dass, wenn sie in die DDR zurückkehrten, sie innerhalb von sechs Monaten legal in die BRD einreisen dürften.[8] Jedoch nahmen nur wenige dieses Angebot wahr, da sie das Vertrauen in die DDR verloren hatten.

Es ließ den Fluchtgedanken jedoch nicht abklingen, vielmehr verstärkte sich die Ausreisewelle, sodass manche auf unkonventionelle Möglichkeiten zurückgriffen, wie das Durchschwimmen der Donau. Selbst von CSSR-Polizisten[9] wurden sie bei ihrer Flucht nicht aufgehalten.[10] Viele Menschen verweilten immer noch in der Prager Botschaft, ihre Situation verschlechterte sich zunehmend, verstärkt durch starke Regenfälle, die das Gelände in ein Schlammbecken verwandelten. Die nicht mehr menschenwürdigen Verhältnisse ließen die Zahl der Flüchtigen jedoch nicht abebben.[11] Die sich zuspitzende Lage brachte Genscher, den Außenminister der DDR, dazu, Hilfe im Ausland zu suchen. Er bat die USA und Frankreich darum, Lösungsansätzen für die Unterbringung der DDR Flüchtigen zu finden. Auch der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse stand ihnen diplomatisch bei, er vermittelte zwischen den Ländern.[12]

Am 30. September 1989 war es dann soweit.[13] Nachdem Genscher bei der Prager Botschaft eingetroffen war, hielt er eine Rede an die Betroffenen, in der er eigentlich die legale Ausreise erklären wollte. Doch bevor er überhaupt zum ausschlaggebenden Punkt kommen konnte, wurde er von einem Jubelsturm unterbrochen, der bei den Worten „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...“ einsetzte.[14]

Nur wenige Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, am 7. Oktober 1949, teilte sich Deutschland, in die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Während im östlichen Teil des heutigen Deutschlands die Sowjetunion den größten Einfluss hatte, übernahm diese Rolle für den Westen die USA. Dadurch entwickelten sich auch zwei unterschiedliche Wirtschaftslagen in den Länderteilen. In der BRD florierte die Wirtschaft durch eine moderne, soziale Marktwirtschaft, ausgezeichnet durch das Wettbewerbsprinzip[15], das Sozialprinzip[16], das konjunkturpolitische Prinzip[17] und die Marktkonformität[18], die dem Menschen eine gewisse Lebensgrundlage ermöglichte. Die durch die Sowjetunion stark beeinflusste DDR und deren marxistische Vorstellungen, legte ihre Grundlagen in der Planwirtschaft. Die Regierung stellte die Wirtschaft hinter ihre kommunistische Politik, forderte Verstaatlichung des Privateigentums und eine zentrale staatliche Planungsinstanz. Dieser Posten wurde von der staatlichen „Plankomission“ übernommen.

Doch diese Art der Wirtschaft brachte ihre Probleme mit sich. Dazu gehörte, dass durch die schon vorher festgelegten Produktionsziele nicht passend auf die Nachfrage der Bevölkerung reagiert werden konnte, und es oft zu Mangel oder Überschuss kam. Dieses ineffiziente Prinzip führte zu Qualitätsverlust und mangelndem Fortschritt. Außerdem entwickelte sich eine Schattenwirtschaft, in der nicht in der DDR produzierte Waren unter der Hand gekauft wurden. Insgesamt entwickelte sich die Arbeitsproduktivität kaum weiter und die Menschen hatten wenig Einkommen.

In der Politik sah es ähnlich dunkel aus. Antikapitalismus[19] und Antifaschismus[20] waren zwei der Haupteigenschaften der DDR. Hier hatte sich ein Einparteiensystem einwickelt, in dem die SED den größten Einfluss hatte, da sie durch die Verfassung legalisiert war.[21] Der Staat beruhte auf den Arbeitern („Arbeiter- und Bauernstaat“) und eine Gewaltenteilung fehlte. Ebenso war die DDR ein zentralisierter Staat, d.h., dass beispielsweise die Parteigremien[22] gewählt wurden, jedoch die letztendlichen Machtbefugnisse bei der Parteiführung lagen, der SED. Auch das Ministerium für Staatssicherheit (die sog. Stasi) machte das Leben den DDR- Bürgern schwer. Durch Überwachung, besonders in politischen Bereichen, wollte diese die „Zersetzung der feindlich-negativen Kräfte“[23] bezwecken. So wurde der Bevölkerung die Versammlungs-, Meinungs- und Reisefreiheit verboten. Auch von Menschenrechten konnte nicht die Rede sein. Insgesamt kam es somit zu einer Sowjetisierung in der DDR, die zu großer Unzufriedenheit der Bevölkerung führte und letztendlich den Fluchtgedanken aufwarf. Gerade auch der Mauerbau am 1. August 1961 förderte diesen Gedanken.[24]

Der Tropfen, der das schon brechendvolle Fass zum Überlaufen brachte, fiel 28 Jahre später. Zeitungen berichteten über die bevorstehende Massenausreise, über Ungarns und Österreichs Rolle in all diesem Geschehen, über das großzügige Entgegenkommen der BRD, aber auch über die scharfe Kritik der DDR und über die Schattenseiten der Flucht. Eines dieser Druckerzeugnisse war die Rhein- Zeitung, die tagtäglich über die Flucht berichtete und einige Schicksale der Flüchtlinge schilderte. Auffällig ist hier, dass kaum auf die derzeitige politische Lage eingegangen wurde, sondern vielmehr die Schicksale der Menschen im Vordergrund standen. Da es sich um eine westdeutsche Zeitung handelte, war der Grundton durchweg positiv und unterstützend. Zwar wurden die DDR und die SED nicht direkt kritisiert, jedoch kam ihre Meinung durch das Befürworten der Ausreise unterschwellig zum Ausdruck, beispielsweise durch die Nutzung des Zitates des BRD-Bundeskanzler Helmut Kohl.

Was sagt der 30. September 1989 über die Entwicklung des Verhältnisses der Tschechen und der Deutschen heutzutage aus? Während des zweiten Weltkrieges sah es nämlich so aus, dass das Verhältnis der beiden Ländern sehr angespannt war, herbeigeführt durch die Besetzung Tschechiens durch die Deutschen. Dies spitzte sich noch zu, da die Deutschen nach Ende des Krieges aus dem Land vertrieben wurden und diese Ereignisse belasteten vorerst die Beziehung zwischen den zwei Ländern. Jedoch besserte sich das Verhältnis allmählich wieder, bis schließlich 1997 eine Erklärung beider Länder abgegeben wurde, in denen sie sich gegenseitig für ihre Taten entschuldigten. In der Zeit der Massenausreise 1989 war das Verhältnis in gewisser Hinsicht zwiegespalten, da die Tschechoslowakei mit ihren Entscheidungen oft gegen die deutsche Regierung wirkte, sich aber für die Menschen einsetzten. Dieser Faktor führte auch dazu, dass die Grenzen in u.a. Ungarn schon vor der offiziellen Ausreise geöffnet wurden. Grund dafür war einerseits der große Druck der Menschenmassen, aber andererseits auch die sich zuspitzende politische Lage in den östlichen Ländern. Denn dort entwickelte sich in diesem Jahr eine Revolution gegen den Kommunismus. Schon wenige Jahre vorher lockerte Gorbatschow (Russischer Generalsekretär) die strenge Politik durch Reformen (Entbürokratisierung: weniger Anteil der Behörden; Dezentralisierung der Planwirtschaft: Annäherung an den Westen), um die Sicherung der inneren Stabilität zu gewähren.

Zu den Folgen der Revolution gehörte, dass die Regierung ihre Legitimation verlor und sich kaum dagegen wehren konnte, dass der politische Wille sich selbst einzubringen stärker wurde, anfangs nur in der Familie, später in der Öffentlichkeit. Dabei legte man trotz allem Wert auf Gewaltlosigkeit („Friedliche Revolution“) und forderte Menschenrechte, wodurch die kommunistische Politik langsam aber sicher erstarrte. Somit schien Westdeutschlands Politik als die bevorzugte Alternative zum Kommunismus. So kam es, dass man sich schließlich, trotz der erst starken Kritik von Seitens der DDR, auf eine legale Ausreisemöglichkeit für die Flüchtlinge in der Prager Botschaft einigte. Schon damals zeigte sich in den Zeitungen der BRD die positive Meinung über die tschechoslowakische Bevölkerung, da man ihre Unterstützung dankend annahm und befürwortete. Im starken Kontrast dazu stand die Ansicht in der DDR zu diesen Entscheidungen, da man es hier ablehnte. Um solche Ausreisegedanken und darauf folgende Taten im Volk zu unterbinden, griff die Regierung auf Zensur und Kontrolle zurück. So wollte man die Bevölkerung im eigenen Land behalten. Eine Methode war dabei das Zurückhalten von aktuellen Nachrichten.

Die legale Ausreise zog ihre Nachwirkungen mit sich, da sich das Verhältnis immer weiter verbesserte, wie man auch an zahlreichen Austauschprogrammen und Städte- und Schulpartnerschaften sehen kann. Hierbei wird dafür gesorgt, dass die in den Köpfen der Menschen festgesetzten Vorurteile durch Erfahrungen mit neuen Eindrücken ausgetauscht werden. Heutzutage immigrieren immer noch viele Tschechen in das von ihnen als existenzsichernd geltende Deutschland, da es aufgrund der gewinnbringenden Wirtschaftslage eine vielversprechende Zukunft bietet.

Alles in allem spiegelt sich in den Artikeln über diese Zeit das sich bessernde Verhältnis wieder, das seine Anfänge mit starken Diskrepanzen nahm, sich aber mit den gemeinsam überstandenen Erlebnissen verbesserte und sich zu einem freundschaftlichen Interagieren entwickelte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen

http://www.planet-wissen.de/laender_leute/tschechien/tschechien/tschechen_deutsche.jsp (Stand 20.12.’12)

http://www.bildungsserver.de/db/mlesen.html?id=14934 (Stand: 17.12.’12)

http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Chronical/Details/month/september/year/1989 (Stand: 17.12.’12)

http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17696/kapitalismus (Stand: 20.12.’12)

http://de.thefreedictionary.com/parteigremium (Stand: 20.12.’12)

http://de. wikipedia.org/wiki/Antifaschismus (Stand: 17.12.’12, 10.46)

http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer (Stand: 17.12.’12, 11.07)

- Zeiten & Menschen 2, Schöningh 2006, Hans-Jürgen Lendzian, u.a. Tanja Milse, S. 232, 346, 350, 354, 356- 358

Rhein- Zeitung, Jg. 44
- Nr. 202 (1. September 1989)
- Nr. 205 (5.
September 1989)
- Nr. 210 (11. September 1989)
- Nr. 211 (12. September 1989)
- Nr. 212 (13. September 1989)
- Nr. 214 (15. September 1989)
- Nr. 224 (27. September 1989)
- Nr. 225 (28. September 1989)
- Nr. 226 (29. September 1989)
- Nr. 227 (30. September/ 1.
Oktober 1989)



[1] Vgl. Rhein- Zeitung 202, Jg. 44, „Massenausreise steht bevor“

[2] Vgl. Rhein- Zeitung 205, Jg. 44, „Nicht mehr eingesperrt sein“

[3] Rhein- Zeitung 210, Jg. 44, „Ungarn lässt alle DDR- Bürger ausreisen“

[4] Rhein- Zeitung 210, Jg. 44, „Ungarn lässt alle DDR- Bürger ausreisen“

[5] Sie war durch eine Zwangsvereinigung von SPD und KPD im Jahr 1946 entstanden und war ihrerzeit die stärkste Partei in der DDR. (Sozialistische Einheitspartei Deutschland)

[6] Vgl. Rhein- Zeitung 214, Jg. 44, „23 000 kamen in den Westen“

[7] Rhein- Zeitung 212, Jg. 44, „Harte DDR- Kritik an Ungarn“

[8] Vgl. Rhein- Zeitung 225, Jg. 44, „Wir glauben nichts mehr“

[9] Polizisten der Tschechoslowakei

[10] Vgl. Rhein- Zeitung 211, Jg.44, „Raus wollen wir schon lange- Wir suchen nur eine Möglichkeit zu leben“

[11] Vgl. Rhein- Zeitung 226, Jg. 44, „2 400 DDR- Flüchtlinge in der Botschaft“

[12] Vgl. Rhein- Zeitung 227, Jg. 44, „Außenminister wollen den Flüchtlingen helfen“

[13] Vgl. Rhein- Zeitung 224, Jg. 44, „Botschafts-Flüchtlinge dürfen nach sechs Monaten ausreisen“

[14] http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/20Jahre/2009-09-30-prag-erloesende-botschaft.html

[15] Konkurrenz in einem schwer zu beeinflussenden Markt, der für jeden offen steht.

[16] Anpassung von Angebot und Nachfrage, System der sozialen Sicherung.

[17] Staat darf bei starken Schwankungen in der Konjunktur eingreifen (Arbeitslosigkeit oder Inflation).

[18] Das Eingreifen des Staates darf die Funktionsfähigkeit des Marktes nicht einschränken.

[19] Der Faktor Kapital hatte nicht den höchsten Stellenwert

[20] Gegen den Nationalsozialismus

[21] Artikel 1 der Verfassung der DDR: „Die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land [soll] unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistische-leninistischen Partei“ geleitet werden.

[22] Teil der Partei, der sich mit bestimmten Aufgaben (bspw. Problemlösung) befasst.

[23] Zeiten & Menschen 2, Schöningh 2006, S. 354, Z. 31

[24] Vgl. Zeiten & Menschen 2, Schöningh 2006, Hans-Jürgen Lendzian, u.a. Tanja Milse

Anhang

Vgl. Rhein- Zeitung, Jg. 44, Nr. 224, Karikatur
Vgl. Rhein- Zeitung, Jg. 44, Nr. 224, Karikatur

Die mit ‚Prager Frühling‘ unterschriebene Karikatur von Tomicek befasst sich mit Ausreisegarantie Vogels, die beinhaltet, dass die in Prag verweilenden Flüchtlinge in die DDR zurückkehren sollen, um dann legal in den Westen auszureisen.

Die Blase, in der sich der Flüchtling befindet, soll die Unsicherheit des Versprechens verdeutlichen, da diese jeden Moment platzen könnte und der Flüchtling in der DDR festsitzen würde.

Daher nahmen wenige dieses Angebot wahr.

 

Vgl. Rhein- Zeitung, Jg. 44, Nr. 227, Karikatur
Vgl. Rhein- Zeitung, Jg. 44, Nr. 227, Karikatur

Die Karikatur von Haltzinger, untertitelt mit ‚Arme Würmer mißtrauen Herrn Vogel‘ zeigt eine Menschenmenge vor der Botschaft, die vor einem überdimensionierten Vogel, der das DDR Wappen auf der Seite trägt und in seinem Schnabel einen Banner mit der Aufschrift ‚Ausreise via DDR‘, steht.

Es soll ebenfalls das Angebot Vogels verdeutlichen, nur, dass es hier schärfer kritisiert wird. Vogel „frisst“ die Menschen, die ihre Hoffnung in ihn setzen.